Es gibt einen Lohn!

Hiob fragte sich, ob sein Elend der Lohn für seine Gottesfurcht war. Doch sein Freund Elihu ermutigte ihn: Schau auf die wahre Belohnung!

Hoffnungslosigkeit macht blind

Fragst du dich auch manchmal, ob sich der Kampf denn überhaupt lohnt? Du siehst keinen Ausweg und die Last der noch zu bewältigenden Zukunft lähmt dich. Zurückblickend siehst du die vielen Tage der Mühe, der Kraft, die du schlussendlich umsonst irgendwo hineingesteckt hast, Tage, in denen du soviel Zeit und Anstrengung investiert hast und doch… so wenig Besserung und Erfolg erzielt hast, und das vielleicht nur für kurze Zeit. Für die Zukunft siehst du keine guten Perspektiven. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit überrollt dich.

Ihr aber, seid stark und lasst eure Hände nicht sinken; denn euer Werk hat seinen Lohn!

» 2. Chronik 15,7

Hiob ging es vielleicht ähnlich. 

Er hatte so viel investiert. Er hatte hart gearbeitet und hat dabei wirklich von Herzen versucht gottgefällig zu leben. Und das nicht nur vor den Augen der Menschen, sondern auch vor Gott, denn alle seine guten Taten gingen aus seinem Herzen aus, das wirklich Gott fürchtete. Das lesen wir im 31. Kapitel des Buches Hiob. Dort fragt er:

„Denn was würde mir Gott vom Himmel her zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich von dem Allmächtigen aus der Höhe?“
(Hiob 31,2)

In dieser Frage schwingt eine tiefe Bitterkeit mit. Denn sein Lohn schien ja der Verlust all seiner Habe, seiner Kinder und auch seiner Gesundheit zu sein, sowie das Schweigen Gottes zu all seinem Leid und seinen Fragen:

„Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht; ich stehe da, und du beobachtest mich. Du hast dich mir in einen unbarmherzigen Feind verwandelt; mit deiner gewaltigen Hand widerstehst du mir. Du setzt mich dem Sturm aus, lässt mich dahinfahren, lässt mich vergehen in Unruhe. Denn ich weiß, dass du mich zum Tode führen wirst, in das Haus, wo alle Lebendigen zusammenkommen. Doch streckt man nicht seine Hand aus, wenn man unter Trümmern [begraben] ist, oder ruft man nicht um Hilfe, wenn man untergeht? Habe ich nicht geweint über den, der böse Zeiten hatte, und war meine Seele nicht über den Armen bekümmert? Ja, ich habe auf Gutes gehofft, und es kam Böses; ich wartete auf das Licht, und es kam Finsternis. Meine Eingeweide sind zum Sieden gebracht und haben keine Ruhe; die Tage meines Elends sind mir entgegengetreten.“ (Hiob 30,20-27)

Das ist die letzte Rede Hiobs. Überwältigt von dem Schmerz, überrollt ihn jetzt die Hoffnungslosigkeit seiner Lage und er bringt kein Wort mehr heraus. Er wartet nur noch auf seinen Tod.

Ich aber hatte gedacht: Ich habe mich vergeblich abgemüht und meine Kraft umsonst und nutzlos verbraucht!
Doch steht mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott.

» Jesaja 49,4

Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn!

» 1. Mose 15,1

Die Belohnung

Doch seine Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sein Lohn wartet auf ihn! Sein Freund Elihu hat einen klaren Blick dafür und erklärt ihm in geistlicher Weisheit, das sein Elend nicht die Belohnung im Sinne einer Strafe, sondern eine Gnade Gottes ist, die ihn vor Schlimmerem bewahren sollte, nämlich für immer von Gott getrennt zu sein (siehe Hiob 33,14-30). So ermutigt er Hiob auf die wahre Belohnung zu warten:

„Den Gottlosen erhält er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. Er wendet seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und er setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen.
Sind sie aber in Fesseln gebunden, in Banden des Elends gefangen, so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor, denn sie haben sich überhoben; er öffnet ihr Ohr der Zurechtweisung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren. Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück vollenden und ihre Jahre in Wohlergehen. (…)
Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Not sein Ohr.
Und auch dich führt er aus dem Rachen der Bedrängnis; dein Platz wird uneingeschränkte Weite sein und dein Tisch bereitet mit reicher, guter Speise.“ (Hiob 36,6-11.15-16)

Und so ist es auch gekommen! Gott belohnte ihn mit zweifachem Reichtum, schenkte ihm Kinder und stellte seine Gesundheit wieder her. Aber das wichtigste war, dass Gott ihn belohnte mit sich selbst. Dadurch, dass er Hiob begegnete und ihm seine Herrlichkeit offenbarte, stellte er ihn in eine „uneingeschränkte Weite“ und sättigte ihn mit „reicher, guter Speise“!

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Psalm 18 könnte beinahe aus Hiobs Feder stammen und sicherlich hätte er ihn aus voller Kehle mitgesungen!

„Die Fesseln des Totenreiches umschlangen mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; er hörte meine Stimme in seinem Tempel, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren. 
Er streckte [seine Hand] aus von der Höhe und ergriff mich, er zog mich aus großen Wassern; er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern, die mir zu stark waren. Sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der HERR wurde mir zur Stütze. Er führte mich auch heraus in die Weite; er befreite mich, denn er hatte Wohlgefallen an mir.
Der HERR hat mir vergolten nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände hat er mich belohnt; denn ich habe die Wege des HERRN bewahrt und bin nicht abgefallen von meinem Gott, sondern alle seine Verordnungen hatte ich vor Augen und stieß seine Satzungen nicht von mir, und ich hielt es ganz mit ihm und hütete mich vor meiner Sünde.
Darum vergalt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den Rechtschaffenen rechtschaffen, gegen den Reinen erzeigst du dich rein, aber dem Hinterlistigen trittst du entgegen! Denn du rettest das elende Volk und erniedrigst die stolzen Augen. Ja, du zündest meine Leuchte an; der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht; denn mit dir kann ich gegen Kriegsvolk anrennen, und mit meinem Gott über die Mauer springen.
Dieser Gott — sein Weg ist vollkommen! Das Wort des HERRN ist geläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. Denn wer ist Gott außer dem HERRN, und wer ist ein Fels außer unserem Gott? Gott ist es, der mich umgürtet mit Kraft und meinen Weg unsträflich macht.“     (Psalm 18, 6-7.17-33)

Gott macht seine Versprechen wahr, sein Wort ist gewiss! Was er sich vornimmt, dass kann er auch tun!

Schau auf die Belohnung!

Nun, wie steht es mit dir? Glaubst du den Verheißungen Gottes? Auch wenn unsere Situation ausweglos erscheint und unsere Gefühle uns niederschmettern und unsere Sicht und unser Denken trüben, so bleibt das Wort Gottes trotzdem bestehen, das beständiger ist als die gesamte Schöpfung! Es besteht auf der Treue Gottes. 

Daran lohnt es sich festzuhalten! Deswegen möchte ich mit den Worten des Hebräerbriefes dir noch einmal Mut machen – schau auf die Belohnung!

„Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war, da ihr teils selbst Schmähungen und Bedrängnissen öffentlich preisgegeben wart, teils mit denen Gemeinschaft hattet, die so behandelt wurden. Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt. So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat! Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt. Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, dann wird der kommen, der kommen soll, und wird nicht auf sich warten lassen.“ (Hebräer 10,32-37)

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.“(Hebräer 11,6)

„Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden; (…) nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.“ (Hebräer 11,13.16)

Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen.
Er zog es vor, mit dem Volk Gottes Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben, da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an.

» Hebräer 11,24-26

Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi.

» 1 Petrus 1,6-7

Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

» Offenbarung 22,12

Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.

» Jakobus 1,12