Gottes Werk in HIOB

Kennst du die Geschichte von Hiob? 

Hiob lebte wahrscheinlich zur Zeit Abrahams im Land Uz, das wahrscheinlich im Nordwesten der arabischen Wüste lag. Er war „untadelig und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend.“ Diese Auszeichnung gibt Gott Hiob ganze 3 Mal in den ersten 2 Kapiteln. Er war sehr reich von Gott gesegnet worden, war reich an Gütern wie an Kindern. Doch dann wurde sein Glaube hart auf die Probe gestellt, indem ihm alle Habe geraubt wurde, seine Kinder verunglückten, er selbst wurde sehr krank und musste dann in diesem Zustand die Angriffe seiner sogenannten Freunde ertragen. Am Ende offenbart sich Gott Hiob. Hiob erkennt die Größe Gottes und seine Sünde. Gott rechtfertigt ihn vor seinen Freunden und segnet ihn mehr als je zuvor.

 

 „Ich danke meinem Gott, sooft ich an euch gedenke, (…) weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“

Philipper 1,3.6

Als ich eine Predigt über Hiob hörte (a), war ich erst skeptisch der Behauptung gegenüber, dass Gott an ihm beweisen wollte, dass sein göttliches Werk in einem gläubigen Menschen allem standhalten kann. Seitdem habe ich mehrere Male das Buch Hiob gelesen und darüber nachgedacht. Und heute kann ich dieser Behauptung voll und ganz zustimmen.

Es ist, als ob die o.g. Verse aus Philipper die Auslegung zu dem Buch Hiob darstellen. Natürlich gibt es in Hiob noch ein Dutzend andere sehr lehrreiche Punkte, auf die ich in den folgenden Beiträgen in der Kategorie „Hiob“ eingehen möchte. Aber genau dieser Aspekt, dass Gott sich und sein Werk in der unsichtbaren Welt verherrlicht hat, indem er Hiob wie in seinem Reichtum genauso auch in seinen Leiden die Kraft gab alles durchzustehen ohne den Glauben zu verlieren, ist in den ersten beiden Kapiteln das grundlegende Thema, auf dem das Buch aufbaut.

Das klingt erstmal so, als ob der Mensch ein Spielball zwischen Gott und Satan wäre. Wusste Gott denn nicht, wie sehr Hiob leiden würde? Dass dieser Beweis das Leben seiner 10 Kinder, das der vielen Knechte und das der von 7000 Schafen kosten würde? Es kostete Hiob noch viel mehr: seine Gesundheit, seine Ehre, sein gutes Verhältnis zu Gott… 

Hiob war sich dessen sehr wohl bewusst, dass seine Gottesfurcht das Werk Gottes in ihm war. Er versteht nicht, wie Gott ihn dann verwerfen kann. Er fragt Gott:

„Gefällt es dir wohl, dass du bedrückst, dass du das Werk deiner Hände verwirfst, während du über den Rat der Gottlosen dein Licht leuchten lässt? (…) Gedenke doch, dass du mich wie Ton gebildet hast; und nun willst du mich wieder in Staub verwandeln!“    Hiob 10,3.9

Jesaja 45,9-12 trifft genau diesen Punkt, wie er in Hiob behandelt wird:

„Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht wohl der Ton zu seinem Töpfer: »Was machst du?« — oder dein Werk: »Er hat keine Hände«? Wehe dem, der zum Vater spricht: »Warum zeugst du?«, und zur Frau: »Warum gebierst du?« So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Wegen der Zukunft befragt mich; meine Kinder und das Werk meiner Hände lasst mir anbefohlen sein! Ich habe die Erde gemacht und den Menschen darauf erschaffen; ich habe mit meinen Händen die Himmel ausgespannt und gebiete all ihrem Heer.“

Gott ist unser Schöpfer. Er ist allmächtig. Er herrscht souverän über die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Das beinhaltet mehrere Aspekte:

1. Er hat das Recht als unser Schöpfer mit uns umzugehen, wie er möchte. (Wie wunderbar, dass Gott gut ist!)
2. Er herrscht. Das bedeutet, dass diese Sache mit Satan kein Spiel war, sondern ein Ausdruck seiner souveränen Herrschaft.  
3. Es war von Gott lange her geplant und Hiob darauf vorbereitet worden, um Gegenstand der Darstellung von Gottes Werk in einem Menschen zu sein, und damit ein Gegenstand zur Verherrlichung Gottes zu werden.
4. Durch das Standhalten Hiobs wurde Satan gedemütigt, in dem seine ganze zerstörerische Kraft sich als unwirksam erwies, da der Grund für Hiobs Ausharren das Werk Gottes in ihm war.

Römer 9,20-21 spricht noch einmal genau diesen Aspekt an:

Ja, o Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich so gemacht? Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?“

Aber Gott herrscht nicht irgendwo weit weg von uns. Er ist in Jesus Christus selbst in Zeit, Raum und in unsere Leiden eingetreten, damit er mitfühlen kann. Er hat uns wunderbar und weise erschaffen, er kennt jede unserer Schwächen. Wenn er uns damit segnet, dass wir ein „Gefäß zur Ehre“ werden sollen, so wird er uns auch entsprechend ausrüsten und dafür sorgen, dass wir auch tatsächlich ein „Gefäß zur Ehre“ sind (⇒ „meine Kinder und das Werk meiner Hände lasst mir anbefohlen sein!“)

Ein Beispiel zur Erklärung: Wenn der Mensch etwas erfindet oder entwickelt für einen bestimmten Zweck, dann wird er es so gestalten, dass die Erfindung seinen Zweck erfüllen kann. Und umso besser es seinen Zweck erfüllt und umso mehr Belastung es aushält, umso mehr Ehre wird diese Erfindung seinem Schöpfer machen, nicht wahr?

Vielleicht bis du auch eine Gefäß, dass seiner Ehre dienen soll? Vielleicht möchte Gott etwas zu seiner Ehre demonstrieren? Gott wird dich hindurch tragen! Vertraue seiner liebenden und weisen Fürsorge. Der Segen Hiobs für sein Standhalten war sehr groß und vielfältig. Auch du wirst großen Lohn erhalten, wenn du standhaft ausharrst. Lass dich mit folgenden Bibelstellen ermutigen:

 

Der HERR wird es für mich vollbringen! HERR, deine Gnade währt ewiglich; das Werk deiner Hände wirst du nicht im Stich lassen!

Psalm 138,8

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester (Jesus), der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!

Hebräer 4,15-16

Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

1. Korinther 10,13

...damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut,
mit Freuden, (…)

Kolosser 1,10-11

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, gedenkt, dass wir Staub sind.

Psalm 103,13-14

Daher musste er in jeder Hinsicht den Brüdern ähnlich werden, damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde in dem, was Gott betrifft, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden.

Hebräer 2,17-18

Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden. Denn wie die Leiden des Christus sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.

2. Korinther 1,3-5

„Siehe, wir preisen die glückselig,
welche standhaft ausharren!
Von Hiobs standhaftem Ausharren habt ihr gehört, und ihr habt das Ende gesehen,
das der Herr [für ihn] bereitet hat;
denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen.“

Jakobus 5,11

(a) Predigt von Hans-Dieter Pfleiderer aus seiner Predigtreihe „Leiden – ein Segen zur Vollendung“ – Teil 5