Das Zeugnis von Christine
Kann Gott von Ängsten befreien?
Christine hat dazu inmitten ihrer Panikattacken eine Antwort gefunden.
Hallo!
Ich bin Christine und bin 24 Jahre alt. Ich leide seit meiner Teenie-Zeit unter Panikattacken, die sich mit der Zeit immer mehr verschlimmerten. Panikattacken äußern sich bei mir mit Atemnot, Schweißausbrüche, Herzrasen und ich kann in diesen Situation keine vernünftigen Entscheidungen treffen, ich bin getrieben von Gefühlen und versuche aus der Situation sofort zu „fliehen“ oder diese Orte von Anfang an schon zu meiden. Die Panikattacken habe ich, zum Beispiel wenn ich vor einer großen Kirche stehe, in einem großen Raum bin, in Großstädten, an Unbekannten Orten wo ich mich unsicher fühle, oder auch wenn ich mit meinem Fahrrad über eine Brücke fahre etc.
Bis vor einem Jahr, dachte ich, dass ich damit leben muss und mich irgendwie abfinden muss, dass ich so „eingeschränkt“ bin. Doch dann habe ich mit einer Seelsorgerin gesprochen und die hat mir geholfen meinen Blick auf Jesus zu richten. Ich habe ein christliches Buch zum Thema Panikattacken gelesen (Panikattacken, Angst außer Kontrolle von Lucy Ann Moll) und erkannt, dass ich dachte, ich muss die Kontrolle über mich haben, aber die Wahrheit ist, dass Gott die Kontrolle hat. Ich habe nichts unter Kontrolle. Ich muss lernen Gott zu vertrauen. Nun hieß es, das Theoretische in die Praxis umsetzen. Ich möchte jetzt ein paar Ereignisse aus meinem Leben erzählen, die ich erlebt habe:
Die allererste Situation, wo ich erleben durfte, dass Gott mich von Panikattacken befreien kann, war 2022 auf einer Gemeindefreizeit. Ich saß in einem ziemlich großen und hohen Raum, wo ich sonst Panikattacken hätte, aber ich war dort so sehr mit meinem kleinen Sohn beschäftigt, dass ich gerade keine Panikattacke hatte. Doch nach einer Zeit war mein Sohn nicht mehr bei mir und alle Leute, die neben mir saßen, waren auch weg. (Ich saß mit einigen anderen ein bisschen Abseits der anderen). In dem Moment, wo ich merkte, dass ich alleine bin und mir bewusst wurde, wo ich eigentlich sitze, bekam ich direkt eine Panikattacke. Und dann sollten wir noch zum Gebet aufstehen. Ich stand wie angewurzelt da, konnte kaum denken, war total verkrampft und nur mit mir selbst beschäftigt. Dann ist mir eigefallen, dass ich doch gelernt hatte, dass Gott größer ist als meine Angst, er mir helfen kann, wenn er möchte. Also fing ich an zu beten, und bat Gott auch darum mir diese Panikattacke zu nehmen. Aber anstatt, dass es besser wurde nach dem Gebet, wurde es noch schlimmer. Am liebsten wäre ich sofort rausgelaufen. Aber ich habe mich dafür entschieden, dass ich Gott vertrauen will und blieb stehen. Und plötzlich war die Panikattacke weg. Ganz weg! Ich war selbst total verwundert und richtig dankbar!
Eine andere Situation: An einem Tag unseres Sommerurlaubs fuhren wie in die Hauptstadt Sloweniens. Als ich mich darauf eingelassen habe, hatte ich noch keine Ahnung, dass es die Hauptstadt und eine wirklich riese Stadt ist. Aber meine Einstellung war ganz positiv und wir fuhren hin. Ich wollte Gott ganz bewusst die Kontrolle abgeben. Auch wenn es sehr schwer war. Wir kamen in der Stadt an und ich nahm die ganzen riesigen Häuser und die vielen Menschen wahr. Ich klammerte mich an meinen Mann und wir gingen. Aber in meinem Kopf betete ich die ganze Zeit und sagte mir den Satz: Christus ist größer! Es ging mir nicht hervorragend in der Stadt, aber es war keine Panikattacke. Meine Gedanken, waren einfach auf Jesus gerichtet, auf das Kreuz. Ich habe ihm die Kontrolle über mich immer und immer wieder abgegeben. Ich wusste, wenn ich mich gehen lassen würde, und meiner Panikattacke Raum gegeben hätte, wäre sie dermaßen schlimm geworden, dass wir sehr darunter gelitten hätten. Einmal merkte ich, dass es mir so schlecht ging, ich fing an zu meckern, hatte schlechte Laune, verkrampfte und die Panikattacke war da. Doch dann fiel mir ein: Ich habe meinen Blick weg von Jesus und weg vom Kreuz geworfen. Mein Mann musste mich daran erinnern, dass ich mich wieder neu ausrichten muss. Sofort habe ich die Kontrolle, die ich beherrschen wollte, es aber nicht konnte, wieder abgegeben und meinen Blick neu auf Jesus gerichtet und es ging mir wieder besser. An diesem Tag war mir der Vers wichtig: „Wenn du glauben kannst- alles ist möglich dem der glaubt.“ (Markus 9,23). Ich habe so etwas noch nie erlebt. Das war ein Wunder Gottes! Wie er mir in den schlimmsten Situationen hilft und mir sogar Freude schenkt.
Die letzte Situation, von der ich berichten möchte, ist folgende: Wie oben erwähnt, bekomme ich Panik, wenn ich einfach mit dem Fahrrad über eine Brücke fahre (oder auch gehe). Auch da durfte ich letzten Sommer lernen (bis heute noch), dass ich auch da mein Blick auf Jesus wende. Ich lerne meine negativen Gedanken wie: Ich schaffe das nicht, ich will das nicht, ich hab Angst… zu ersetzen mit Gedanken wie: Mit Gottes Hilfe schaffe ich das, Christus ist größer als mein Problem. Ich kann Fahrrad fahren und mich dabei an Gottes Schöpfung erfreuen und ihm die Ehre geben, dann ist das Problem plötzlich so klein, weil Christus größer ist. Ich versuche es, ihm zu vertrauen und mich auf ihn zu konzentrieren und schon hat die Panikattacke keinen Platz mehr. So oft denke ich dabei an die Geschichte von Petrus, wie er auf dem Wasser gehen konnte. Sein Blick war auf Jesus gerichtet. Erst als er auf die Wellen geschaut hat, fing er an zu sinken.
Zum Abschluss möchte ich sagen, dass ich von meinen Panikattacken nicht befreit bin und ich immer noch welche bekomme und ich auch immer noch die Fehler mache, mich nur auf mich zu konzentrieren und ich die Kontrolle haben möchte, aber es lohnt sich Gott zu vertrauen und ihm die Kontrolle zu überlassen, die wir sowieso nicht haben. Ich weiß, dass ich nicht alleine dastehen muss mit meinen Ängsten.
Gott ist da. Er liebt uns!
Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst?
Sei unerschrocken und sei nicht verzagt;
denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!
» Josua 1,9