Mein Leben mit Behinderung
Leute fragen mich, wie ich mit Behinderung lebe. Wie lebe ich mit Behinderung? Wie lebe ich mit dem Apert Syndrom? Mit einem Gesicht, das nicht normal ausschaut, mit Armen und Beinen, die nicht richtig funktionieren und vielen, vielen anderen Herausforderungen? Für mich ist Behinderung die tiefe Verletzung und Scham, die zu mir sagt: „Du bist nicht angenommen!“. Die Behinderung sagt hässliche Dinge zu mir: „Du bist allein. Du bist anders. Du bist wertlos. Du bist schwach“. Sie will mir sagen: „Dein Leben ist hoffnungslos!“. Die Behinderung belügt mich und manchmal ist es einfacher auf sie zu hören und ihr zu glauben. Manchmal will ich mit der Behinderung nicht mehr leben. Manchmal will ich nicht mehr diejenige sein, die Gott so geschaffen hat. Wie lebe ich also mit der Behinderung? Wo wende ich mich hin?
Als ich 12 Jahre alt war, habe ich hierüber viel nachgedacht. Meine Eltern und meine Pastoren ermutigten mich, mich weiter mit der Bibel zu beschäftigen. Ich hatte Gottes Wort mein Leben lang gelesen. Ich habe heute immer noch Fragen und nicht alles ist für mich einfach und klar. Aber sie zeigten mir damals Dinge, die ich übersah und halfen mir zu sehen, dass Gott die Wahrheit sagt. So höre ich ihm weiter zu. Er öffnet die Augen meines Herzens und ich glaube. Ich vertraue ihm und seinen Worten. Gott sagt wunderschöne Dinge zu mir.
Hört zu.
- Gott sagt mir, dass er die Kontrolle hat – über alles, was auf der Welt geschieht. Eingeschlossen meine Behinderung. All unsere Behinderungen.
„Wer hat dem Menschen den Mund erschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Habe nicht ich es getan, der HERR?“ (2. Mose 4, 11) - Gott sagt mir, dass ich nicht allein bin.
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer wandelst, sollst du nicht verbrennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden. Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Erretter!“ (Jesaja 43,1-3)
- Gott sagt mir, dass er mir immer helfen wird.
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!
Er wird deinen Fuß nicht wanken lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, daß dich am Tage die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts. Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“ (Psalm 121,1-8)
- Gott sagt mir, er hat mich nach seinem Plan berufen.
„Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach seinem Plan berufen sind.“
(Römer 8,28)
- Gott sagt mir: Nichts in dieser Welt ist besser, als ihn zu kennen.
„Ja, ich achte nun auch alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde […] ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, dass ich seinem Tode ähnlich werde […] und jage nach dem Ziel, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3, 8-11.14)
- Gott sagt mir, er ist mehr über mein Inneres als über mein Äußeres besorgt.
„Der Mensch sieht auf das Äußere; der HERR sieht auf das Herz.“ (1. Samuel 16,7)
- Gott sagt mir, er gab seinen einzigen Sohn für meine Sünden.
„Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53,4-5)
- Gott sagt mir, er hat einen besonderen Plan für mein Leben.
„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“ (Jeremia 29,11)
- Gott sagt mir, dass er mich verändert, mehr wie er zu sein.
„Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des Herrn Geist.“ (2. Korinther 3,18)
- Gott sagt mir, dass mich nichts von seiner Liebe trennen kann.
„Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!“ (Römer 8, 38-39)
- Gott sagt mir, dass seine Gnade genug ist.
„Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2. Korinther 12,9-10)
- Gott sagt mir, dass ich Hoffnung habe.
„Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Trübsalen, weil wir wissen, dass die Trübsal Standhaftigkeit wirkt; die Standhaftigkeit aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist. […]Gott aber beweist seine Liebe gegen uns damit, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,3-5.8)
- Gott sagt mir, dass er gut ist.
„Meine Seele rühme sich des HERRN; die Elenden sollen es hören und sich freuen. Preiset mit mir den HERRN, und lasset uns miteinander seinen Namen erhöhen! Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht erröten. […]Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist; wohl dem, der auf ihn traut!“ (Psalm 34,2-5.8)
- Gott sagt mir: Dieses Leben mit der Behinderung ist kurz. Ich werde die Ewigkeit mit ihm verbringen.
„Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir werden allenthalben bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um; wir tragen allezeit das Sterben Jesu am Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde. […] Darum werden wir nicht entmutigt; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ (2. Korinther 4,7-10.16-18)
Jetzt lebe ich mit Behinderung. Meine Behinderung sagt immer noch hässliche Dinge zu mir: „Du bist schwach. Du bist allein.“
Behinderung ist Teil dieser gebrochenen, sündenerfüllten Welt.
Aber Gott hat so viele wundervolle Dinge zu sagen. Deswegen bin ich hoffnungsvoll. Gottes Worte hallen lauter und lauter in meinem Leben wider. Die Herrlichkeit seiner Gnade und seines Erbarmens wird mir mehr und mehr bewusst.
Ich muss seinen Worten zuhören. Ich will seinen Worten zuhören.
Gottes Worte verändern alles. Gottes wundervolle Worte haben mein Leben verändert.
So lebe ich mit Behinderung.
Hier geht es zum Vortrag von Krista Horning.
Der Text wurde von https://unwisesheep.org/ bereitgestellt.