Die Geschichte meiner Krankheit
Ich kann nicht leben, wie ich es früher konnte.
Ich kann nicht tun, was ich früher tun konnte.
Ich kann nicht durchbrechen, was du für mich erwählt hast.
Ich kann nicht ausbrechen.
Ich kann mich nicht für etwas Besseres entscheiden.
Schwachheit ist mein Los. Leiden ist mein Gefängnis.
Du hast mich an Zerbrechlichkeit gekettet.
Ich kann nicht ausbrechen.
Paul Tripp
Am 19. Oktober 2014 ging ich mit Luella zum Jefferson Hospital hinüber. Denn ich hatte kleinere Krankheitssymptome. Ich rechnete mit vielleicht 45 Minuten im Untersuchungszimmer. Man würde mir Medikamente geben und mich nach Hause schicken.
Ich war schockiert, dass innerhalb von 15 bis 20 Minuten Ärzte aus 5 verschiedenen Abteilungen um mich herum standen. Ich kann mich erinnern, wie ich im Untersuchungszimmer lag und im Hintergrund die Ärzte darüber diskutierten, ob sie mich an die Dialyse-Maschine anschließen. Ich dachte, sie müssten sich im Raum geirrt haben. Das war das erste Mal, dass ich realisierte: Was immer auch in meinem Körper vor sich geht, ist weit ernster als ich mir vorstellen konnte.
Die ersten 36 Stunden im Krankenhaus ging ich durch unaussprechliche Schmerzen.
Ganz-Körper-Krämpfe, die sich anfühlten, als ob jemand ein Messer in meinen Körper rammt. Es war erbarmungslos, alle zwei Minuten kamen diese Krämpfe. Ich wollte sterben. Mein erwachsener Sohn sagte mir: „Ich wusste nicht, dass es so eine heftige Art von Leiden gibt, Papa“.
Aus diesem anfänglichen Besuch des Krankenhauses wurden 10 Tage und es waren 10 Tage, in denen man versuchte, meine Nieren wieder unter Kontrolle zu bekommen, sodass ihr Funktionsverlust gestoppt werden konnte. Dann wurde mir bekannt dass auf meinen Zustand hin eine Folge-OP nötig würde. Da wusste ich noch nicht, dass bei dieser OP Narbengewebe entstehen würde, was eine weitere OP zur Folge hatte. Aus dieser weiteren OP wurden tatsächlich 6 OPs.
Ich würde niemals in meinem Leben nicht mehr krank sein.
Es gibt die Schwachheit des Leidens. Es ist einfach ein Kontrollverlust. Es gibt den Schmerz, sich zu fragen, was Gott hier tut. Es gibt diese Irrationalität, dass man sich fragt: Wie kann es sein, dass Gott mir die größte Schwachheit zufügt, wenn ich an dem Punkt bin, wo ich am meisten Einfluss ausüben kann?
Gott tat im Herzen von Paul Tripp Dinge, die schon lange getan werden mussten.
Das, was ich Glauben an Jesus Christus genannt hatte, war tatsächlich Stolz über meine Kraft. Es war Stolz über meine Fähigkeit, etwas zu Stande zu bringen. Es war Stolz über meine körperliche Gesundheit. Das ist kein wirklicher Glaube.
Gott brachte mich in eine Lage, in der ich tatsächlich anfing zu glauben, dass seine Gnade ausreichend ist. Seine Gnade kommt vollkommen zur Geltung in meiner Schwachheit.
Diese Hammerschläge auf mich waren die Hammerschläge eines Künstlers. Sie veränderten die Gestalt meines Herzens, sodass ich in einer tieferen, umfassenderen Art und Weise glauben konnte, was ich anderen jahrelang schon gepredigt hatte. Wenn das dazu nötig war, dass Gott diese Veränderung in mir schaffen konnte, dann war es das wert.
Dieses Gefängnis ist dein Werkraum und ich bin dein Ton.
Du bist kein Gefängniswärter. Du bist ein Töpfer. Ich bin nicht verdammt worden.
Ich bin geformt worden. Bei meiner Schwachheit geht es nicht um das, was ich aushalte,
sondern um das, wozu ich werde. Meine Stärke bist und warst immer du.
Paul Tripp
Hier geht es zum Video Interview von Paul Tripp, in englischer Sprache.
Der Text wurde von https://unwisesheep.org/ bereitgestellt.