Das zeugnis von Verena
Obwohl Verena schwere Zeiten durchleben musste, wusste sie doch Gott immer in ihrer Nähe.
Mein Name ist Verena und ich bin 30 Jahre alt. Mit 7 Jahren durfte ich Gott als meinen himmlischen Vater annehmen. Wie der Töpfer den Ton formt, musste er mich auch durch Zeiten formen, die nicht immer angenehm waren und dennoch bin ich heute Gott von Herzen für diese Zeit dankbar.
Zu keiner Sekunde hat er mich allein gelassen. Gerade wo es schwer und schmerzhaft wurde, hat er mich getragen.
In der Pubertät habe ich meinen Bruder mit Down-Syndrom auf meinen Hüften getragen. Meiner Mama ging es damals gesundheitlich nicht gut und somit war es für mich als älteste Tochter selbstverständlich zu helfen.
Mit 20 Jahren bekam ich dann meine erste Hüft-OP. Es folgten insgesamt 4 weitere Operationen an beiden Hüften. Gleich während der ersten OP wurde bei mir ein Nerv getroffen, sodass mein rechtes Bein daraufhin „gelähmt“ war. Anschließend folgten zwei sehr harte Jahre. Mein Leben bestand nun aus Pflegebett, Rollstuhl, Unterarmgehstützen, sehr starken Schmerzen….
Nun war ich auf die Hilfe meiner Familie angewiesen. Ich musste gepflegt werden. Im Bett gewaschen, geduscht, aus dem oder ins Bett geholfen, mit dem Rollstuhl geschoben zu werden – war für mich als damalige Zwanzigjährige nicht gerade einfach. Doch das allerschlimmste war für mich, dass ich alle meine Freunde verloren habe, so gut wie keinen Besuch bekommen habe und sich meine damalige Beziehung aufgelöst hat. Viele Menschen haben mich nicht mehr gegrüßt. Ich war out.
Aber gerade in dieser Zeit hat mich Gott nicht alleine gelassen. Er war da – immer.
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Mein Traum war es damals eine Ausbildung zu machen, Medizin zu studieren und mit meinem Ehepartner in die Mission zu gehen. Gott hat es sich aber anders gedacht. Da die Ärzte nicht mehr erwartet haben, dass ich wieder normal werde gehen können, musste ich eine Umschulung zur Industriekauffrau absolvieren.
So kam ich in eine Großstadt – zwei Stunden entfernt vom Wohnort meiner Familie. Hier habe ich viele unterschiedliche Menschen kennengelernt und mit vielen über den Glauben gesprochen. Gerade mit Menschen, die Selbstmordversuche hinter sich hatten durfte ich reden. Ich habe Schießerei, Selbstmord, Amokdrohungen… mitbekommen. Wurde gestalkt… Gott hat mir regelrecht die Augen darüber geöffnet, wie verdorben die Welt doch eigentlich ist.
Und wieder bin ich Gott von Herzen dankbar, dass er mich durch diese Schule hat gehen lassen. In dieser Zeit hat Gott mich auf eine Art verändert, worüber ich heute nur staunen kann. Vom Typ her bin ich eigentlich ziemlich schüchtern. Aber hier hat er diese Schüchternheit in eine komplette Offenheit verwandelt. Er hat mir eine Liebe zu Menschen geschenkt, die es nicht so gut haben, die viel Leid erdulden müssen oder die einfach anders sind. Eine Liebe zu Menschen, die Gott nicht als ihren persönlichen Erretter angenommen haben.
Zudem hat er mir ein Wunder geschenkt. Nach vielen Gebeten und Therapien sowie viel Fitness darf ich heute ohne Stützen und ohne Rollstuhl mich fortbewegen. Trotz Nichterwarten der Ärzte.
Und für mich noch ein Wunder: Nach der Reaktion der Menschen in meinem Umfeld habe ich mich ziemlich verschlossen. Ja ich war offen, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Ich mochte es nicht Menschen sehr nah an mich heran zu lassen, vor allem nicht Männer. Ich habe Männer abgewiesen, weil ich einfach nicht verletzt werden wollte oder auch einfach mich zu „krank“ gefühlt habe.
Aber auch hier hat Gott mein Herz verändert. Heute darf ich mit einem wunderbaren Mann verheiratet sein, der mich so akzeptiert, wie ich bin. Vor dem ich mich nicht verstecken brauche.
Vor einem Jahr hat Gott weiter zugelassen, dass ich an Rheuma erkrankt bin. Ich weiß nicht, weshalb er es zugelassen hat, aber ich weiß, dass er auch damit einen wunderbaren Plan hat.
Wieso schreibe ich dies alles? Ich weiß nicht, wer du bist, der du das gerade liest. Aber ich will dir Mut machen. Wenn du ein Gotteskind bist und krank bist. Vertrau deinem himmlischen Vater. Er liebt dich, vielleicht gerade weil du krank bist. Er hat dir diese Last anvertraut, da er wusste, dass du damit zurechtkommen würdest. In irgendeiner Weise möchte er sich durch dich verherrlichen. Halte dich ganz fest an ihm und vertraue ihm, denn er ist es wert!
Oder vielleicht bist du jemand, der noch kein Gotteskind ist. Dann sage ich dir eines… Die beste Entscheidung in meinem Leben war die, dass ich Gott als meinem himmlischen Vater angenommen habe. Er hat mich in jeder schweren Lebenslage hindurchgetragen. Nicht an der Hand genommen, sondern getragen. Er war ganz nah bei mir.
Gott ist es wert, dass du ihn als Vater annimmst. Er starb für dich am Kreuz. So sehr liebt er dich!
Oder vielleicht bist du jemand, der ein Gotteskind ist, aber noch nicht so viel Leid ertragen musste, aber du selbst Menschen in deinem Umfeld kennst, die leiden müssen.
Dann möchte ich dir Mut machen, diesen Menschen eine Stütze zu sein. Ganz praktisch oder auch einfach für diese Menschen zu beten. Menschen die leiden, brauchen Hilfe. Sei einfach für diese Menschen da. Die Worte „Ich bete für dich“ sind gerade für Leidende so wertvoll und wichtig.
Oder vielleicht bist du jemand, der sehr viel von Menschen enttäuscht worden ist.
Eins kann ich dir sagen, Menschen werden dich immer enttäuschen, aber Gott wird es niemals tun. Auf ihn kannst du dich verlassen. Weiter möchte ich dir Mut machen den Menschen, die dich verletzt haben, zu vergeben. Stoße Menschen in deinem Umfeld nicht von dir, nur weil du in der Vergangenheit Verletzungen von Menschen erdulden musstest. Bitte Gott, dass er dich heilt und dir die Bereitschaft zum Vergeben schenkt.
Gott sagt in seinem Wort:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!“ Jesaja 41,10
Dieser Vers ist mein Taufspruch. Gott hat es so geführt, dass ich mit 16 Jahren gerade diesen Vers auf meinem weiteren Lebensweg mitbekommen habe. Er wusste, was auf mich zukommen würde.
Heute möchte ich dir damit ein wenig Mut machen. Fürchte dich nicht, denn Gott ist mit dir!